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Hüttner waren der unterste Bauernstand, also arme Leute.
Man unterscheidet begüterte und vierschwellig Hüttner.
vierschwellig Hüttner hatten außer Haus und Garten keinen Grundbesitz. Sie hüteten Kuh und Geiß auf gemeindlichen Weiden oder Wegrainen.
Die Bezeichnung vierschwellig geht auf die 4 Balken auf dem Fundament des Bauernhauses zurück.
Begüterte Hüttner hatten zusätzlich noch etwas Weideland und Äcker.
Lenzis gehörten zu den begüterten Hüttner.

Geschichte:

1553    In diesem Jahr wurden erstmals fliedner Höfe aufgelistet. Lenzis wurde da bereits genannt.


1736- Lorenz Bachus ist der Besitzer des Hofes. Auf diese Zeit
1764  geht der Hausname Lenzis zurück. Der Vorname des Bauern wurde in Lenz und Lenzis abgewandelt.


1823    Christoph Krah von der Struth heiratet in Lenzis ein. Seit dieser Zeit tragen die Hofbesitzer diesen Namen.
    Er baute das Wohnhaus so, wie es heute noch erhalten ist.
Auch die Scheune und der separate Stall und ein Backhaus dürften aus dieser Zeit stammen.


1921    Der Stall wird aufgestockt. So entsteht eine Auszugswohnung. Darin wohnten die Hofbesitzer nachdem sie den Hof an den Erben übergeben hatten.


um    Links, anschließend an die Scheune entsteht ein
1940    neuer Viehstall.

1986    Die Gemeinde, unter Bürgermeister Ebert, erwirbt  das Hüttnergut von der Familie Krah. Das Anwesen, welches in Teilen der Bausubstanz äußerst marode war, wurde einer gründlichen und fachgerechten Sanierung unterzogen. Zuvor hatte Bürgermeister Ebert den Heimatverein in das Projekt mit einbezogen und ihm die künftige Betreuung und Einrichtung eines Heimatmuseums angeboten.


1992    am 12. September erfolgte die Einweihung des Anwesens unter der Regie des Heimatvereines.


2008     Die Gemeinde, unter Bürgermeister Kreß, richtet den
         Platz des ehemaligen Anwesens Jahn (gegenüber
         Lenzis) her. Hier wurde von der Gemeinde eine Remise
         errichtet, die dem Heimatverein als Ausstellungshalle
         für historische landwirtschaftliche Geräte und
         Maschinen dient.
 Für die Gestaltung des Platzes und den Bau der Halle
 erbrachten Vereinsmitglieder beachtliche           
 Eigenleistungen.
 Nach Abschluss der Baumaßnahmen wurde die Remise       am 11. Juli 2009 feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Die beiden Ortspfarrer segneten die Remise in einer ökumenischen Andacht.

Am Eingang zum Grundstück ist eine Sandsteinstele aufgestellt, die das Wappen der Gemeinde Flieden und eine Tafel mit dem Erbauungsjahr sowie dem Schriftzug „Heimatverein Flieden“  trägt. Der Rohling der Stele stammt aus dem Fundament der Scheune, die auf diesem Grundstück stand.
In der Remise sind landwirtschaftliche Maschinen teilweise aus dem Anfang/Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgestellt.
Dies sind z.B. eine Sämaschine, Binder, Leiterwagen, und Dreschmaschine.  Sowie Putzmühlen, Kartoffelroder und Mähmaschine.
In einem Teil der Remise sollen eine Säule und ein Fenster der fliedner Kirche ausgestellt werden, sobald diese restauriert sind.